Inspiration zur Wochenmitte und gute Frage der Woche
Vom Jahresende und Sätzen, die das Leben prägen
So, das war mal ein Jahr. Also eher 1,5 Jahre gequetscht in die Verkleidung von 12 Monaten. Und die Frage dieser letzten Ausgabe für dieses Jahr sehr passend: Was ist ein Wachstumsreiz?
Schnell mal Google gefragt:
Der Wachstumsreiz ist die Schwelle, ab der die Muskeln dem Körper signalisieren, dass die momentanen Kraftreserven nicht mehr ausreichen. Um den Körper zu schützen und den Belastungen anzupassen, setzt die Superkompensation ein.
Auf den Körper bezogen also: Da, wo ich anfange zu schwächeln und zum Aufhören tendiere, da liegt eine Wachstumsschwelle. Der Körper merkt, wo Schluss ist und legt dann ein Schippchen mehr drauf. Klar, das geht nicht unbegrenzt….aber ziemlich lange ziemlich gut.Heißt: Da wo ich gerne mal sagen würde “och nö, lass mal, ist gerade zu anstrengend/nervig/aufwändig/sonstiges….” da sollte ich wohl mal dranbleiben. Könnte zu was führen (Beliebiges Wort einsetzen)
Weiteres Zitat zum Thema Wachstum:
“Intuition ist die Summe der Lernerfahrungen am Rande der Überforderung.” (Peter Kruse)
Bevor ich etwas lässig aus der Hüfte schüttle, muss ich mich an vielen Stellen gefordert und gelernt haben - das also, was einfach aussieht, ist lange geübt und ausprobiert.
Und noch was - dann bin ich auch fertig und kann die Kurve zu einem Thema kriegen:
“Comfort is the worst addiction.” (Instagram, Autor vergessen)
All das sind Beschreibungen von Wachstumsreizen. Auf unterschiedliche Art. Allen gemeinsam ist, dass es im Prozess dann doch ein bisschen unbequem ist: der Körper wird höchstwahrscheinlich nicht ohne Schwitzen und Muskelkater davon kommen, die Intuition, sprich Leichtigkeit im Tun, kommt erst, nachdem man sich durch ein paar ähnliche Situationen hindurch gequält hat. Und Bequemlichkeit, so schön cozy sie auch sein mag, bringt einen leider nicht dazu, sich von der Couch zu werfen und neue Dinge auszuprobieren oder überhaupt in Bewegung zu kommen.
Diese ganzen Sätze sprechen mir sehr aus dem Herzen - treffen sie doch meine tiefe Überzeugung, dass Menschen und grundsätzlich Leben dafür gemacht ist, es sich immer mal wieder unbequem zu machen. Sowohl zu SEIN als auch zu TUN, sowohl eigene Grenzen auszutesten als auch mal liegenzubleiben. Sowohl Entscheidungen zu treffen oder auch eben nicht. Wobei…es läuft darauf hinaus: Alles im Leben ist Entscheidung. Und meistens weiss man nicht, ob man eine “richtige” Entscheidung getroffen haben wird. By the way - was heißt schon richtig?
Dieses an vielen Stellen Stellen bekloppte Jahr schließe ich mit dem Gedanken: Ich muss nicht alles können, ich muss nicht alles machen - Hauptsache, ich mache es mir nicht allzu bequem in meinem kleinen Dasein und nehme nicht alles als selbstverständlich und geschenkt.
Wege-Inspiration
Mit 13 oder 14 sah ich zum ersten Mal den Film “Club der toten Dichter” - und hörte zum ersten Mal von Robert Frost und seinem Gedicht “The Road not taken”. Die entscheidende Stelle kommt zum Schluß:
“I shall be telling this with a sigh, somewhere ages and ages hence: Two roads diverged in a wood, an I - I took the one less traveled by. And that has made all the difference.”
Oft im Leben stehen wir vor Entscheidungen und überlegen nach allen Seiten, welche die für uns beste sei. Wir wägen ab, stellen uns Konsequenzen vor und wissen, dass jede Entscheidung für etwas, auch eine gegen etwas anderes sein wird. Nur: Wir können nicht alles haben, wir müssen eine Wahl treffen. Und: Vieles im Leben kommt nicht wieder.